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Zeiten ändern sich - Peter Mayer

 


 

 

 

Zeiten ändern sich

 

In der Vergangenheit hatte ich die Freiheit, meine Trips und Abenteuer zu planen wann, und wie auch immer ich Lust hatte, da es mir ganz einfach mein Job ermöglicht hatte. Dies brachte natürlich viele Vorteile mit sich, denn man konnte sich auf die favorisierten Gewässer perfekt vorbereiten und zur perfekten Zeit, die man aus Erfahrung kannte, dort sein. So konnte man auch immer den von Urlaubern überlaufenen Ferienzeiten aus dem Weg gehen. Doch wie das alles im Leben so spielt, ändern sich die Dinge manchmal schneller als es einem lieb ist. Nun bin ich Schüler, mache eine Weiterbildung zum Techniker für Automatisierungstechnik und bin gezwungenermaßen zeitlich an die normalen Schulferien gebunden!

Doch nichts destotrotz, stand schon im Februar in den Faschingsferien der erste Trip an! Februar ist meiner Erfahrung nach wohl einer der schwierigsten Monate um Karpfen zu fangen! Aber trotzdem trat ich den Trip mit meinem Freund Manu an. Um es kurz zu fassen, war es uns nicht gegönnt in 8 Tagen, inklusive Gewässerwechsel auch nur einen einzigen Fisch zu fangen! Was sollte man auch erwarten, das Wasser hatte unter 4 Grad Celsius und über Nacht kam immer wieder meterweise Rand Eis!

 Aber wie heißt es so schön: Schüler sollte man sein J Die nächsten, wenn auch kurzen, freien Tage standen an und es ging im März direkt wieder ins Nachbarland.

Die bisherigen Wetterbedingen waren nicht gerade berauschend, kalter Ostwind und Regen – so hatten die Gewässer in den vorangegangenen Wochen absolut keine Chance sich auch nur annähernd aufzuheizen. Allerdings waren für die geplante Woche wenigstens einigermaßen konstante Temperaturen vorausgesagt.

 Dieses Mal sollte es an ein für uns komplett neues Gewässer gehen!

Ich vermutete, dass die Fische sich noch im Tiefen Bereich des Gewässers aufhielten und stellte schnell fest, dass die Wassertemperatur auf 7m - die Tiefste Stelle des Sees - wärmer war als im Flachwasserbereich oder an der Wasseroberfläche!

 Ich setzte alles auf eine Karte und bestückte alle 4 Ruten mit gedippten French Star Boilies und passenden Pop Ups, ummantelte meine Bleie mit Teig und ab ging die Post.

 Die ersten 2 Ruten platzierte ich auf einer Tiefe von 6,5m auf dem direkten Übergang vom Schlamm zu Lehmhartem Boden! Da der See wie eine Badewanne verlief und es sonst keine Kanten oder andere Besonderheiten in diesem Gewässer gab, steckte ich mit einer Rute ein eventuelle Zug Route auf 4m Wassertiefe ab und mit der vierten Rute den Eingang zu einem Flachwasserbereich! Total erschöpft von der langen Autofahrt und dem langen Tag wurde noch zu Abend gegessen und dann ging es auch schon hoffnungsvoll ab aufs Bedchair!

 Der erste und der letzte Tag

 Am ersten Morgen wurde ich direkt aus dem Schlaf gerissen. Ich bekam direkt einen heftigen Biss auf eine der 6,5m tiefen Spots und ich konnte einen Super Spiegler fangen. Was für ein Start - so konnte es weiter gehen dachte ich mir. Doch wenn man denkt es läuft, kommt es doch oftmals ganz anders...

 Der nächste morgen begann ähnlich, ich bekam wieder einen Biss auf dem tiefen Spot, doch leider verlor ich diesen fisch während des Drills. Sehr ärgerlich.

Das Wetter kippte wieder und es regnete 5 Tage lang am Stück durch! Der Wasserstand stieg, und meine Motivation sank von Tag zu Tag da ich keinen Biss mehr bekommen hatte und es einfach nur zermürbend ist, den ganzen Tag im Zelt sitzen zu müssen und auf besseres Wetter zu hoffen. Dazu kam, dass ich eine Rute kontrollierte und ich feststellen musste das meine Montage 50m kürzer, in etwas Kraut und Schlamm verwickelt wieder fand und ich keinen einzigen Pieper bekommen hatte! Seltsam!

Ich opferte trotzdem täglich einige Stunden um im Dauerregen nach neuen Spots zu suchen. Vergeblich. Langsam ging es an die Substanz. Keine weiteren Fische, keine Spots die mich vom Hocker hauten und keine trockenen Klamotten mehr! Das macht Spaß…

Doch trotz allem hielt ich an meinen Spots fest, und beharrte auf meiner Taktik - Gott sei Dank!!!

Am letzten Tag, Punkt 10.00 Uhr klingelte zum zweiten Mal die 6,5m tiefe Rute! Ich fuhr direkt mit dem Boot dem Fisch entgegen, angekommen merkte ich sofort, dass richtig Gewicht am anderen Ende der Schnur hing. Nach einem 20minütigen Drill war es mir dann endlich gelungen, einen Riesigen Schuppi über den Kescher zu ziehen. Ich war überglücklich, dass das Durchhalten und das Vertrauen in meine Spots und Köder belohnt wurde.

Nach einer kurzen Foto-Session ging es für uns dann auch direkt wieder in Richtung Heimat – mit einem super Gefühl und heftigem Wind im Rücken – voller Motivation für den nächsten schon bald anstehenden Trip! Denn nach den Ferien, ist vor den Ferien ;-)

 

 Peter Mayer – Team Waterworld