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The wrong turn - Manuel Krehl & Peter Mayer


Oder doch noch ein Trip mit Happy-End??

Die Tage wurden kürzer und die Nächte wurden länger, der Herbst stand vor der Tür und der erste lang ersehnte Trip stand endlich an! Doch wie so oft ließen Piddy und ich unser Ziel noch offen und wir sehnten uns nach einer Reise ins Ungewisse!


Bei so einer Planung ist es gar nicht so einfach sein Tackle zu richten. Da wir nicht wussten wo wir landen würden gestaltete sich das Laden des Autos eher einem Umzug als einem perfekt geplanten Trip.

Wir wollten auf jede Situation vorbereitet sein und so war der VW Bus ruck zuck bis unters Dach geladen und einige Kilos an Mega Cin und White Magic sollten uns auf dieser Reise begleiten!

Da wir die letzte Oktoberwoche für unseren Trip eingeplant hatten machten wir uns wegen dem bevorstehenden Nachtangelverbots auf den Weg Richtung Nordfrankreich um dort mit unserer Erkundungstour zu starten und noch ein paar Tage des erlaubten Nachtangelns mitzunehmen.Via Google Maps suchten wir uns unser erstes Ziel aus, ein mittelgroßer Stausee mit mehreren Armen sollte es für die ersten zwei Nächte sein und so bezogen wir nach einer mehrstündigen Fahrt einen der strategisch besten Plätze in der Nachtangelzone.

Die uns zur Verfügung stehende Wasserfläche loteten wir sorgfältig aus, platzierten die Ruten und machten uns bereit für die erste Nacht.

In den frühen Morgenstunden war es dann soweit ,wildes gehupe riss uns aus dem Schlaf und der erste Doppelrun war uns sicher! Locker zweimal über 100kg hingen wildfuchtelnd an der Leine und ließen sich ohne weitere Gegenwehr Richtung Ufer zerren. Was für ein Start... 
Das Fotografieren der zwei Schwergewichte gestaltete sich eher schwierig - da weder Jean-piere noch Antoine still halten wollten, mussten wir die zwei schonend wieder zurück setzen... wir waren in der Hölle der Spinnfischer angekommen. 
Boote stapelten sich fast im kompletten Seebereich der Staumauer und an angeln war nicht mehr zu denken. Also packten wir nach nur einer Nacht unsere 7 Sachen und machten uns weiter auf die Reise.


Weitere 3 Stunden Autofahrt waren angesagt und wir hofften mit dem nächsten Gewässer einen Treffer landen zu können...doch weit gefehlt!

Durch den geringen Wasserstand glich der See eher einem Ententeich und die Locals die das Ufer belagerten gaben uns den Rest. Also hieß es wieder Google Maps fragen und weiter Richtung Süden.
So verging auch der zweite Tag wie im Flug und wir kamen erst in der Dämmerung am nächsten Gewässer an.

Also Auto ausladen, aufbauen Ruten legen und hoffen das wir nun endlich ein paar Tage Zeit haben würden um zu angeln.
Doch wir waren auf dem Holzweg... Nach weiteren Recherchen stellte sich heraus dass es hier nichts zu holen gab und das Reglement ein vernünftiges agieren unmöglich erschienen ließ. Wie sollte es anderst sein... abbauen, Auto laden und ab Richtung Autobahn.
So war das alles nicht geplant, aber wie sagt man so schön? Wer suchet der findet.
Und so kamen wir nach weiteren 4 Stunden Fahrt am nächsten Gewässer an.

Uns erwartete eine traumhafte Kulisse, die bis auf eine Autobahn und eine Zugstrecke entlang des Sees eigentlich nicht hätte besser sein können...nun ja anhand von Maps, Facebook und co. konnten wir glücklicher Weise was zu dem Fischbestand in Erfahrung bringen und dies stimmte uns für die nächsten Tage positiv. Wir hatten für die restlichen Tage zwei Seen zur Verfügung die wir uns vornehmen wollten. Also gesagt getan, zwei Nächte am oberen See und zwei Nächte am unteren See sollten das Blatt wenden und uns wenigstens ein bisschen Urlaubsfeeling zurück bringen!
Zahlreiche Features unter Wasser stimmten uns positiv und wir platzierten unsere Ruten bestmöglich auf den unterschiedlichsten Spots!

Da es in diesen See vor Krebsen nur so wimmelte mischten wir zu unseren Mega-Cin's und White Magic noch eine Ladung Tigers hinzu um je nach Aktivität der Plagegeister wenigstens noch ein bisschen Futter am Platz liegen zu haben.
Unsere Hakenköder wurden mit Crab-Wrap gesichert und wir hofften dass dieser Plan aufgehen würde.

Doch auch diese Nacht verging wie im Flug und der Morgen brachte die ernüchternde Bilanz von 0 Hup... Verzweiflung machte sich breit, uns rannte die Zeit davon und alles was wir versuchten ging in die Hose! Wir suchten neue Spots, legten die Ruten neu - experimentierten mit diversen Futterstrategien doch auch in der zweiten Nacht am oberen See blieb der langersehnte Dauerton aus und wir verbuchten eine weitere Blanknacht.

Also hieß es ein weiteres Mal alles einpacken und ab zum nächsten See in der Hoffnung, dass sich doch noch alles zum Guten entwickelt.
Dieses Mal schien das Glück auf unserer Seite zu sein. Wie nah Erfolg und Niederlage beim Karpfenangeln beieinander liegt kennt wohl jeder! Am See angekommen war von anderen Anglern weit und breit nichts zu sehen, was an diesem See anhand der Größe von absolutem Vorteil war. Wir konnten den ganzen See für uns nutzen und machten uns mit dem Aquascope auf die Suche nach Unregelmäßigkeiten oder Freßstellen im Uferbereich und platzierten einige Ruten auf krautfreien kleinen Lehmhügeln.

Zwei Hände voll Mega-Cin's und White Magic drum herum verteilt und die Fallen waren wiedereinmal perfekt. Dieses Mal muss es einfach klappen. Und als sich die ersten dicken Wolken am Alpenrand türmten und der Wind auffrischte waren wir uns sicher dass wir für all die Strapazen belohnt werden würden - hoffentlich!
Und die Erlösung kam prompt!
Nach nicht einmal drei Stunden bekamen wir den ersten Lauf und der Bann schien gebrochen.

Der erste Fisch fand den Weg auf die Matte und wir hatten das Glück endlich auf unserer Seite!

Eine Maschine von einem Schuppi - welcher Peter einen unvergesslichen Drill lieferte!


Wir fingen in der ersten Nacht gleich 5 Fische! Der Wetterwechsel hatte unter Wasser einen wahren Fressrausch ausgelöst!

Der König des Sees lag in Piddys Armen!

Es war einfach unglaublich wie nah Erfolg und Niederlage beieinander liegen...in den ersten Tagen hassten wir regelrecht was wir taten und die letzten Nächte machten den Trip zu einem wahren Abenteuer und bestätigten warum wir doch so eine große Freude und Leidenschaft diesem Hobby gegenüber haben.


Wir gingen den richtigen Weg!

Manuel Krehl & Peter Mayer