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Vertrauen in das eigene Tun - Marc Dietrich

 


Das Beste aus dem machen, wenn nichts geht....

Das Beste aus dem machen, wenn der Plan nicht aufgeht....

Das Beste aus dem machen, wenn einfach nichts gelingen will....

Vertrauen in das eigene Tun ?? Dann erst Recht !!


 

 

Genau so lief es vor kurzem, bei einem 3-tägigen Vereinsausflug mit Freunden. Anfang September, Ziel war ein schöner mittelgroßer Baggersee in Bayern. Das Wetter, die Vorplanung und das Wissen, dass gute Fische im See zu Hause sind, versprachen „eigentlich“ ein erfolgreiches Wochenende.

 Wenn das Wörtchen „eigentlich“ nicht wäre 

 Am ersten Tag - brütende Hitze knapp 30 Grad und kein Lüftchen. Wir dachten nicht daran in die Sonne zu liegen und fanden schnell, mit Taucherbrille und Marker-Pose „eigentlich“ ein paar gute Stellen.

 Wenn da wieder nicht das Wörtchen „eigentlich“ wäre 

 In der Nacht strömender Regen und Temperatursturz auf nur noch 5 C°. Alle Ruten blieben bis zum Morgen stumm. Am nächsten Morgen immer noch strömender Regen und ziemlich kalt. Wir entschlossen uns nach der Kontrolle der Spots, nochmals kräftig zu füttern und unsere Montagen am Rand des Futterplatzes zu platzieren.

Dann kurz vor dem Mittagessen....der erste Biss ....endlich 

Nach Aufnahme der Rute stellte sich schnell heraus, dass es sich nicht um unseren Zielfisch handelte. Aber, eine Brachse, dachte ich mir, ist ein Anfang und besser als zu blanken. Leider ging es aber genau so weiter - eine Brachse nach der anderen landete in den Keschern und das den ganzen Tag über.

 Nach einem anstrengenden Tag wurde der Abend, bei dem getrunken, gegessen und gelacht wurde sehr gesellig und der Brachsen-König wurde gefeiert.

Schön unter Freunden am Wasser seinem Hobby nachzugehen und ein paar Tage den Alltag abzuschütteln. Als ich spät am Abend dann auf der Liege lag, dachte ich noch, heute Nacht rennt sicher noch der ein oder andere ab. Wenn die Brachsen da sind, kann es eigentlich nicht mehr lange dauern bis die Karpfen kommen.

 Morgens - Wieder Nichts - Keinen einzigen Ton in der Nacht. Die Bissanlage gab keinen Ton von sich. Noch nicht mal mehr Brachsen.

 Wo sind die Karpfen ?? Ratlosigkeit machte sich breit

Nach langer Diskussion und Abwägung der Möglichkeiten, entschlossen wir uns weiter Abseits unseres Futterplatzes, auf welchem die Brachsen sich satt fressen, mehrere kleinere Hot-Spots mit viel Lockwirkung anzulegen. Wir hatten noch einen Tag und eine Nacht. “All in“ also.

 Mit der Marker-Rute und vielen Gedanken im Kopf suchten wir die neuen Spots. Ca. 50m abseits unseres eigentlichen Futterplatzes, fanden wir ein großes und langes Krautfeld, welches auf ca. 4m abfallend nach unten wuchs. An der Kante unten, Kies und Sand. Da muss doch eigentlich was gehen. Ein Futtermix aus gesoakten S-Plus und WhiteMagic Boilies und als Falle zwei 20er White Magic am Haar flogen auf den Spot.

 Nach dem der Tag wieder heiß und ohne Biss blieb, war die Erwartung vor dem schlafen gehen nicht mehr sehr groß. Hauptsache es war schön, versuchte ich mir „eigentlich“ schon in Gedanken einzureden.

 Wenn da wieder nicht das Wörtchen „eigentlich“ wäre

 Mitten in der Nacht - Vollrun!

Es war zwar nicht meine Rute, aber die meines Zeltnachbarn, der seine Rute auch an der Krautkante auf diesem Spot hatte. Nach einem harten Drill und Bangen, dass nichts schief geht, lag ein schöner Spiegler samt gefühlten 4kg Kraut in den Maschen. Wir waren gerade beim Wiegen, als plötzlich meine Rute aus dem nichts los lief. Was ist denn jetzt los....Nach zwei kurzen Fluchten, konnte ich dann endlich auch meinen ersten Spiegler auf der Matte bestaunen. Schnell versorgten wir die Fische und legten die Ruten wieder auf die Plätze.

 Der Kaffee am Morgen, schmeckte irgendwie besser als die letzten Tage. Noch bei Gesprächen über die letzte Nacht, lief plötzlich wieder die Rute meines Zeltnachbars los. Die Kaffeetasse flog und weg war er. Während des Drills, der Kommentar eines Kameraden:

„ Mit dem Biss hast wohl nicht mehr gerechnet, was?“ 

Im selben Augenblick läuft plötzlich die Rute dieses Kameraden los... Unglaublich, was ein Gelächter, auch wenn der Fisch leider nach kurzem Drill ausgestiegen ist. Einen schönen und langen Schuppenkarpfen, konnten wir aber kurz danach noch bei meinem Zeltnachbarn auf die Matte legen. Es waren nicht die größten Fische, aber sehr verdiente Fische.

 Es hat sich mal wieder gezeigt, nicht verzweifeln wenn es mal nicht so läuft. Wenn man daran glaubt, gutes Futter verwendet und den richtigen Platz findet, kommen unsere Lieblinge definitiv irgendwann. Wenn nicht, dann sollten wir trotzdem jeden Augenblick mit unseren Freunden am Wasser genießen und uns an unserem Hobby und der Natur erfreuen.


 Marc Dietrich