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Vertrauen und Bauchgefühl


Was war das nur für ein verrücktes und schnelllebiges Frühjahr, kaum blickt man sich um, schon steht der Sommer vor der Tür. Eine Verschnaufpause musste her!
Die Akkus waren leer und schrien nach neuer Energie.
Gesagt getan, auf der Baustelle legte ich eine kurze Pause ein und die letzten Pakete verließen die heiligen Hallen!


Das Auto vollgepackt mit frischen Monster GLM und White Magic in 20&24mm und ab ging die Post in das lang ersehnte Wochenende ohne Bauschutt und Lärm.
Die nächsten Tage galten allein der Ruhe und der Erholung, aber natürlich auch dem Drang einen Fisch zu fangen!
Von den Strapazen der letzten Wochen gezeichnet und einem enormen Schlafdefizit im Gepäck konnte ich in der Abenddämmerung die letzte Rute auf einer abfallenden Kante platzieren und machte es mir in meiner staubfreien Unterkunft gemütlich...

Ich konnte die Natur mal wieder in vollen Zügen wahrnehmen


Pochen im Kopf und dennoch zufrieden. Nach so einer langen Abstinenz nahm ich das drum herum ganz anders wahr...der Wind, die Wellen die Natur um mich herum, wie hatte ich das vermisst...so verabschiedete ich mich in die Dunkelheit der ersten Nacht.


O hup - was soll's!


Ich genoss es einfach draußen zu sein und abzuschalten. In aller Ruhe machte ich gegen Mittag die Ruten wieder startklar und mischte mir das Futter für die zweite Nacht zusammen. Baitcrush, do it yourself Teig und gemischte Durchmesser an Monster GLM, White Magic und Tigers sollten den Tisch decken und das Wochenende noch mit einem Durchglüher retten.
Auch wenn in der ersten Nacht keinerlei Aktivität auf den Spots zu verzeichnen war hielt ich an den Plätzen fest, da sie strategisch für mich genau richtig waren und das Bauchgefühl meiner Handlung zusagte! Auf ein Neues - so konnte es mit vollstem Vertrauen in die zweite Nacht gehen.
Pünktlich zur Geisterstunde durchbrach ein einzelner Huper die Stille der Nacht. Das Herz pochte, ich stand quasi im Schlafsack und nach einer kurzen Pause riss mir mein Gegenüber die Schnur von der alten SS3000…
Mit wackligen Knien und voller Adrenalin ging es mit dem Boot auf hohe See und voller Vorfreude dem großen Krautfeld entgegen. Der Fisch hatte sich festgesetzt und ließ sich nur schwer aus den krautigen tiefen bergen. Doch konstanter Druck ließ das Krautfeld lösen und im Schein der Kopflampe konnte man einen grauen runzligen Rücken erahnen. Der Kescher glitt unter den ganzen Batzen und ein Jubelschrei durchbrach die Nacht!!! YEEESSSSSSS... Ich hatte ihn! Nach dem Entfernen des Krautes sah ich ihn das erste Mal in voller Pracht! Der dicke Spiegler...ich war einfach nur glücklich und zufrieden – ein Moment wie er perfekter nicht hätte sein können.

Ich hatte IHN - mit einem rießigen Kraut-Bollen


Das Bauchgefühl hatte mich nicht im Stich gelassen und das Vertrauen in sein eigenes Tun entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg!

...der massive Spiegler war eines meiner Ziele in diesem Jahr...


Für mich heißt es jetzt durchhalten und die restlichen Hürden des Umbaus hinter mich zu bringen, denn der Herbst naht und ich freue mich dann endlich wieder der Passion Karpfenangeln intensiv nachgehen zu können.


  Manuel Krehl